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Das Kornhaus

Das große Bruchsteingebäude, das die rechte Seite der Kornhausstraße begrenzt, ist 1577-79 als neuer Fruchtspeicher der Festung erbaut worden. An der langgestreckten Nordseite sind zwei Wappensteine aus der Bauzeit zu sehen.

1882 wurde der Fruchtspeicher zu einem Gefängnisgebäude umgebaut. Der polygonale Treppenturm mit dem Zeltdach an der Vorderseite des Speichers entstammt dieser Zeit. Danach diente das Gebäude von 1886-1956 als Frauengefängnis und wird heute als Teil des geschlossenen Vollzuges genutzt.

Seit 1885 befand sich im Kornhaus eine Frauenstrafanstalt, die 1954 aber mit der Frauenstrafanstalt Frankfurt-Preungesheim zusammengelegt wurde. Das Gebäude diente von 1958-1973 als hessische Sicherungsverwahrungsanstalt, die von der Männeranstalt mitverwaltet wurde.

Als die Zahl der Sicherungsverwahrten sich bis auf 15 verringert hatte, wurde diese in eine Abteilung der Männeranstalt verlegt, und in das Gebäude konnten kurzfristig Bestrafte, die als Freigänger, Außenarbeiter und Industrie- und Gewerbehelfer außerhalb der Anstalt beschäftigt  sind, im halboffenen Vollzug in das Kornhaus eingewiesen werden.

Heute dient das Kornhaus als Haftanstalt für ältere Strafgefangene der JVA Schwalmstadt.